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Business Model Canvas (Strat. Mgmt)

 

1 Kurzbeschreibung

Das Konzept des Business Model Canvas wurde von Osterwalder&Pigneur (2011) eingeführt und hat zum Ziel die Elemente der Wertschöpfung eines Unternehmens übersichtlich darzustellen um neue Geschäftsideen zu generieren.

Grundsätzlich werden im Canvas vier Fragen in neun Blöcken beantwortet:

Wie?

  1. Key Partnerships (Schlüsselpartner)
  2. Key Activities (Schlüsselaktivitäten)

Was?

  1. Value Propositions (Wertangebote)
  2. Key Resources (Schlüsselressourcen)

Wer?

  1. Customer Relationship (Kundenbeziehungen)
  2. Customer Segments (Kundensegmente)
  3. Channels (Kanäle)

Wieviel?

  1. Cost Structure (Kostenstruktur)
  2. Revenue Streams (Einnahmequellen)

(Die jeweilige Erklärung finden Sie in Kapitel 7 „Bedingungshinweise zum Tool“)

 

Das Business Model Canvas kann sowohl für Start-Up-Unternehmen,  als auch für bereits bestehende Unternehmen eingesetzt werden.

2 Anwendungsgebiet

Das Canvas-Modell dient zur Überprüfung oder Erstellung eines Business Models im Unternehmen und wird häufig im Innovationsmanagement angewendet. Im strategischen Management hilf es die Stärken und Schwächen zu benennen sowie eine Übersicht der strategischen Optionen zu schaffen.

3 Nutzen & Vorteile

  • Hilft die Analyse des Unternehmens zu strukturieren
  • Das Unternehmen kann auf ganzheitliche Weise beurteilt bzw. eingeschätzt werden
  • Man denkt über die verschiedenen Schlüsselaspekte nach
  • Visuell und intuitiv
  • Einfache Erstellung und Pflege
  • Zusammenhänge werden ersichtlich und sind nachvollziehbar
  • Das Business Modell Canvas orientiert sich am Kunden

4 Gefahren & Nachteile

  • Abgrenzungen zwischen den Bausteinen ist manchmal schwierig
  • Nichtbeachten der Konkurrenz
  • Nichtbeachten des Umfeldes
  • Keine ausformulierte Strategien

5 Voraussetzungen

  • Wissen und Erfahrung von Mitarbeitern
  • Analyse der aktuellen Situation des Unternehmens
  • Enge Verknüpfung des Business Model Canvas mit weiteren strategischen Analysentools (z.B. Produkte & Dienstleistungen, Kundenbeziehungen, Stakeholder-Analyse, Ressourcen & Kernkompetenzen, usw.)

6 Umsetzung

1.Vorbereitung

Damit das Canvas-Modell in der Diskussionsrunde am einfachsten miteinander erarbeitet werden kann, braucht es gewisse Vorbereitungsschritte. Zum einen soll das Modell mit den neun Elementen aufgezeichnet werden, damit es später bei der Diskussion für alle ersichtlich ist. Hilfsmittel hierbei können Flipcharts und später bei der Bearbeitung Post-it-Zetteln genutzt werden.

2.Bearbeitung

Gemeinsam im Team wird im zweiten Schritt das Business Model Canvas erarbeitet. Die Elemente können mithilfe von Post-it-Zetteln im passenden Feld angebracht und später auch verschoben werden.

3.Nachbearbeitung

Dieser Schritt kann auch schon direkt während der Bearbeitung durchgeführt werde. Und zwar geht es darum, das Geschriebene auf dem Flipchart in das iManagement Tool zu übertragen und dann die Einzelheiten (z.B. die Gewichtungen bei den Produkten & Dienstleistungen) im Tool einzugeben.

7 Bedienungshinweise zum Tool

Wie schon erwähnt besteht das Business Model Canvas aus 9 Teilen. Auch im iManagement-Tool sind diese 9 Bausteine jeweils mit dem passenden Analyse-Tool verbunden.

Mit einem Klick auf  kann jeweils das passenden Analyse-Tool geöffnet werden. Die Einträge werden dann automatisch in das Business Model Canvas übertragen.

Feld 1 „Key Partnership“

Es ist zu klären, welches die wichtigsten Schlüsselpartner bzw. Lieferanten des eigenen Unternehmens sind. (z.B. der Staat, Lieferanten, Institutionen, usw.). Betreffenden Fragen können sein:

  • „Welche Partner und Lieferanten bringen mir einen Mehrwert?“
  • „Von wem bin ich abhängig?“

Feld 2 „Key Activities“

In diesem Feld werden die Hauptaktivitäten, welche im Unternehmen durchgeführt werden um den Kunden mit dem Produkt oder der Dienstleistung zu beliefern, analysiert. (z.B. Produktion, Arbeitsschritte, usw.). Betreffende Fragen können sein:

  • „Welches sind meine Kernaktivitäten?“
  • „Welche Expertise brauche ich?“
  • „Was ist unverzichtbar?“

Feld 3 „Value Propositions“

Dabei ist zu klären, welche Produkte und Dienstleistungen wir an den Kunden bringen. Dabei können Fragen sein:

  • „Was bieten Sie den Kunden an?“
  • „Welche Produkte wünschen sie wirklich?“
  • „Sind sie interessiert?“

Feld 4 „Key Resources“

Hierbei ist aufzuschreiben, welche Hauptressourcen im eigenen Unternehmen genutzt werden, damit das Produkt oder die Dienstleistung an den Kunden gebracht werden kann. (z.B. Maschinen, Werkzeuge, Patente, usw.) Einige Fragen können sein:

  • „Welche Kernkompetenzen sind nötig?“
  • „Welche Trümpfe habe ich?“
  • „Welche Ressourcen sind unbedingt nötig?“

Feld 5 „Customer Relationship“

In diesem Feld wird die Art von Beziehungen aufgeschrieben, die jedes unserer Kundensegmente von Unternehmen erwartet. (z.B. Selbstbedingung, persönliche Beratung, Communities, usw.). Dabei können Fragen sein:

  • „Welche Beziehungen bauen Sie mit den einzelnen Kundensegmenten auf?“
  • „werden persönliche oder virtuelle Kundenbeziehungen aufgebaut?“
  • „Wie erreichen Sie den Kunden?“

Feld 6 „Customer Segments“

In diesem Feld sind alle Kunden aufzuschreiben, die von uns eine Wertschöpfung erhalten. Das heisst, die wichtigsten Kunden sind zu analysieren. Dabei können Fragen sein:

  • „Welches sind die wichtigsten Kunden?“
  • „Was sind ihre Bedürfnisse?“

Feld 7 „Channels“

Dabei ist zu klären über welche Kanäle die betreffenden Kundensegmente erreicht werden (z.B. Thekenverkauf, Onlineplattform, usw.). Hier können Fragen sein:

  • „Wie möchten die Kunden beliefert werden?“
  • „Welche Distributionskanäle werden genutzt?“

Feld 8 „Cost Structure“

In diesem Baustein sollen alle wichtigen Kosten, die im eigenen Unternehmen verursacht werden, analysiert und niedergeschrieben werden (z.B. Personalkosten, variable Kosten, Lagerkosten, usw.). Herbei können Fragen sein:

  • „Was ist die Kostenstruktur?“
  • „Welche Kernelemente verursachen die höchsten Kosten?“

Feld 9 „Revenue Streams“

Im letzten Feld sollen alle wichtigen Einnahmenquellen für das Unternehmen niedergeschrieben werden (z.B. Verkauf, Mitgliedergebühren, Liegenschaftserträge, usw.). Hierbei können Fragen sein:

  • „Was sind die Kunden bereit zu zahlen?“
  • „Wie will der Kunde bezahlen?“
  • „Wie werden Einnahmen generiert?“

SW

Mit einem Klick auf diesen Pfeil wird eine Liste mit den Canvas Stärken und Schwächen geöffnet. Hier können zu allen neun Bereichen vordefinierte Aussagen bewertet werden (von „trifft überhaupt nicht zu“ bis „trifft voll zu“). Ausserdem wird zu jeder Aussage noch die Auswirkung (von 1 bis 10) angegeben. Somit wird für jeden Baustein (z.B. für Value Proposition) eine Graphik erstellt in der ersichtlich ist, wo man bei der jeweiligen Aussage steht. Auf der x-Achse wird die Auswirkungsbewertung und auf der y-Achse das Zutreffen der Aussage angezeigt.
Beispielsweise: Die Aussage „Unsere Wertangebot entspricht den Bedürfnissen der Kunden“ trifft eher zu bei einer Auswirkung von 9.
 

Zu Oberst wird noch angezeigt, wie viel Mal man welche Aussage angekreuzt hat. Zusätzlich wird noch ein Netzdiagramm automatisch am Ende des Fragebogens entwickelt. Es zeigt der Stand in den jeweiligen Elementen des Canvas-Modells.

OT

Mit einem Klick auf diesen Pfeil wird eine weitere Liste zum Canvas-Model geöffnet. Bei diesem Bereich geht es aber um die Chancen und Gefahren. Das Ausfüllen wird analog der Stärken und Schwächen ausgefühlt.

Tipp: Um eine differenzierte und objektive Canvas-Analyse zu erhalten empfiehlt es sich, weitere Analysen genauer durchzuführen, wie beispielsweise die Stakeholderanalyse, Resourcen & Kompetenzen, Kernaktivitäten, usw. Zusätzlich wird empfohlen der Fragebogen der Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren auszufüllen, welcher am Canvas-Modell angehängt ist.

8 Quellen & weiterführende Literatur

FHS St. Gallen. (kein Datum). Geschäftsmodelle visuell darstellen und entwickeln. Von Vortragsreihe "WissensWertes": https://www.fhsg.ch/fhs.nsf/files/IMS_Pr%C3%A4sentationWissenswertes/$FILE/Pr%C3%A4sentation%20Thomas%20Utz.pdf abgerufen

Osterwalder, A. (2012. Februar 2012). Das Geschäftsmodell Canvas. Von YouTube: https://translate.googleusercontent.com/translate_c?depth=1&hl=de&prev=search&rurl=translate.google.ch&sl=en&u=https://www.youtube.com/watch%3Fv%3D2FumwkBMhLo&usg=ALkJrhhyrsV--K5_K186QA-SriuWCxPq2Q abgerufen

Osterwalder, A., & Pigneur, Y. (2011). Business Model Generation. Frankfurt am Main: Campus Verlag.

Strategyzer. (Oktober 2015). The Business Model Canvas. Von Business Model Generation: http://www.businessmodelgeneration.com/canvas/bmc abgerufen

Viswanathan, B. (2015). Was sollte jeder über das Geschäftsmodell Canvas wissen? Von Quora: https://translate.googleusercontent.com/translate_c?depth=1&hl=de&prev=search&rurl=translate.google.ch&sl=en&u=https://www.quora.com/What-should-everyone-know-about-the-Business-Model-Canvas&usg=ALkJrhgFmW86G1uhtU8EEit4nPPXdrztOA abgerufen

Keywords

Geschäftsmodell, Canvas, Key Partnerships, Key Activities, Key Ressources, Value Propositions, Channels, Revenue Streams, Cost Structure, Customer Segments, Customer Relationship

Auteur:S. Imboden
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