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Bildungssystem Schweiz

   

In der Schweiz ist das Bildungswesen vom Eintritt in die obligatorische Schule bis zur Tertiärstufe (Hochschulen und höhere Berufsbildung) eine Staatsaufgabe. Die Verantwortung für das Bildungswesen obliegt in erster Linie den 26 Kantonen. Im nachobligatorischen Bereich (allgemeinbildende Schulen, Berufsbildung, Hochschulen) haben sowohl die Kantone als auch der Bund je ihre Zuständigkeiten und tragen damit die Verantwortung für diese Bildungsstufen gemeinsam. Die Kantone und ihre Gemeinden finanzieren 90% der Bildungsausgaben der öffentlichen Hand.

 

Obligatorische Schulzeit

Beschreibung: Die obligatorische Schulzeit besteht aus der Primar- und der Sekundarstufe I. In einigen Kantonen können Erwachsene ohne Abschluss der Sekundarstufe I diese nachholen und die in den Lehrplänen vorgesehenen Fächer belegen (z.B. Sprachen, Mathematik usw.). Damit erhalten sie einen Ausweis der Sekundarstufe I.

Dauer: 11 Jahre Vollzeit in den meisten Kantonen.

Perspektiven: Berufliche Grundbildung oder eine allgemeinbildende Ausbildung an einer Fachmittelschule oder einer Gymnasialen Maturitätsschule. Durch die Aktualisierung oder das Nachholen schulischer Kenntnisse erhalten Erwachsene einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt und zu einer Berufsausbildung.

 

Berufliche Grundbildung

Beschreibung: Die berufliche Grundbildung (Lehre) vermittelt Kenntnisse und Kompetenzen, die zur Ausübung eines Berufes erforderlich sind. Dabei wechseln sich Praxis und Theorie ab. Ausbildung an drei Orten: dem Lehrbetrieb, der Berufsfachschule und dem Zentrum für überbetriebliche Kurse. In einigen Kantonen kann für gewisse Berufe die Ausbildung auch an einer Vollzeitschule stattfinden (Lehre in Vollzeitschulen, Handelsmittelschule, Informatikmittelschule).Verschiedene Ausbildungswege sind möglich:

  • Berufliche Grundbildung mit Eidg. Berufsattest EBA
  • Berufliche Grundbildung mit Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ
  • Berufsmaturität (ins EFZ integriert oder nach dem EFZ)

 

Allgemeinbildende Schulen

Beschreibung: Die Fachmittelschulen und die Gymnasialen Maturitätsschulen sind Schulen der Sekundarstufe II. Vermitteln allgemeine und vertiefte Ausbildung nach der obligatorischen Schule.

 

Höhere Berufsbildung

Beschreibung: Die höhere Berufsbildung gehört zur Tertiärstufe B. Vermittelt erforderliche Kenntnisse und Kompetenzen, um ein Unternehmen zu leiten beziehungsweise Leitungsfunktionen oder berufliche Tätigkeiten mit hoher Verantwortung zu übernehmen. Insbesondere mit einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis öffnet sie Perspektiven zur beruflichen Entwicklung. Umfasst die eidgenössischen Berufsprüfungen BP und höhere Fachprüfung HFP sowie die Bildungsgänge an den höheren Fachschulen HF, die ein Diplom HF erteilen. Kombiniert theoretischen Unterricht mit Berufspraxis.

 

Hochschulen

Beschreibung: Die Hochschulen gehören zur Tertiärstufe A. Drei Arten von Hochschulen: Fachhochschulen FH, Pädagogische Hochschulen PH und Universitäre Hochschulen UH. Zu den UH gehören die kantonalen Universitäten und die Eidgenössischen Technischen Hochschulen ETH. Die UH betreiben Grundlagenforschung, auf der auch ihr Unterricht beruht. FH und PH praktischer ausgerichtet, spezialisieren sich auf angewandte Forschung. Alle 3 Hochschulen bieten Studiengänge an, die zu Bachelor oder Master sowie weiteren Titeln führen. Sie bieten auch Weiterbildungen an.

 

Weiterbildung: Lehrgänge / Kurse

Beschreibung: Verschiedene Institutionen (private und öffentliche Schulen, Unternehmen, Verbände) bieten Lehrgänge oder Weiterbildungskurse an. Können nach der obligatorischen Schulzeit oder einer Ausbildung der Sekundarstufe II oder Tertiärstufe absolviert werden.

Mögliche Weiterbildungen nach einem Titel der Tertiärstufe: Nachdiplomausbildungen HF, Certificate, Diploma oder Master of Advanced Studies (CAS/DAS/MAS).

Ziele: technische oder allgemeinbildende Kenntnisse in der gewünschten Berufsbranche erweitern und Perspektiven verbessern.

 

Nachdiplomausbildungen HF

Beschreibung: Höhere Fachschulen HF bieten Nachdiplomausbildungen HF an. Praxisorientiert, ermöglichen Spezialisierungen, Vertiefung eigener Kenntnisse in einem Aktivitätsbereich, Erweiterung der Führungskompetenzen. In die Nachdiplomausbildungen HF sind manchmal Nachdiplomkurse HF integriert.

Dauer: In der Regel 1 – 2 Jahre berufsbegleitend

Zulassung: allgemein Diplom der Tertiärstufe (Diplom HF usw.). Andere Aufnahmebedingungen möglich.

 

Certificate of Advanced Studies CAS

Beschreibung: Certificate of Advanced Studies (CAS) ist eine Nachdiplomausbildung der Hochschulen. Entspricht mindestens 10 ECTS-Kreditpunkten (European Credit Transfer System). Soll spezielle Kenntnisse zu einem Thema oder einem besonderen Bereich erweitern oder in solche Kenntnisse einführen.

Dauer: In der Regel einige Monate bis 2 Jahre berufsbegleitend

Zulassung: In der Regel ein Diplom einer Hochschule (Bachelor oder Master) und Berufserfahrung. Andere Aufnahmebedingungen möglich.

Perspektiven: Arbeitsmarkt. CAS können Teil einer längeren Ausbildung sein, die zu einem Diploma of Advanced Studies oder einem Master of Advanced Studies führt.

 

Diploma of Advanced Studies DAS

Beschreibung: Diploma of Advanced Studies (DAS) ist eine Nachdiplomausbildung der Hochschulen. Entspricht mindestens 30 ECTS-Krediten (European Credit Transfer System). Soll Fachkenntnisse zu einem speziellen Thema oder Bereich vertiefen.

Dauer: In der Regel 1 - 2 Jahre berufsbegleitend

Zulassung: In der Regel ein Diplom einer Hochschule (Bachelor oder Master) und Berufserfahrung. Andere Aufnahmebedingungen möglich.

Perspektiven: Arbeitsmarkt. DAS können Teil einer längeren Ausbildung sein, die zu einem Master of Advanced Studies führt.

 

Master of Advanced Studies MAS

Beschreibung: Master of Advanced Studies (MAS) ist eine Nachdiplomausbildung der Hochschulen. Entspricht mindestens 60 ECTS-Krediten (European Credit Transfer System). Soll die Fachkenntnisse zu einem speziellen Thema oder Bereich vertiefen oder ein beziehungsweise mehrere neue Berufsfeldern erschliessen.

Dauer: In der Regel 2 - 4 Jahre berufsbegleitend

Zulassung: In der Regel ein Diplom einer Hochschule (Bachelor oder Master) und Berufserfahrung. Andere Aufnahmebedingungen möglich.

Perspektiven: Arbeitsmarkt

 

► Quelle: www.berufberatung.ch

 

www.sbfi.ch

www.edk.ch

 

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